Ania Corcilius






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"Mein Vater war Maurermeister, der arbeitete dann bei Knoblauch und Volz und da haben mein Vater und Herr Lee sich kennengelernt. In Heilbronn. Der Herr Lee hat für Knoblauch und Volz Entwürfe gemacht und mein Bruder und ich mussten auch auf den Bau gehen. So hab ich technischer Zeichner lernen müssen und wenn ich frei hatte, mussten wir auf die Baustelle und so hab ich Herrn Lee kennen gelernt. Ich fand Herrn Lee witzig, der sah hübsch aus und ganz schlank und ganz englisch. Der war damals schon supermodern. Ja sie hätten ihn mal auf der Baustelle… des war auch ein Halsabscheneider der Lee… Und gesehen hat man ihn nicht — das war so ein kleines Kerlchen — aber gehärt hat man ihn. Eine Stimme hatte der, das glauben sie gar nicht. Ich bin immer nach seinem Geschrei nach gegangen. Des war der Lee… aber lieb, aber lieb, lieb. Des hat mir gefallen und dadurch sind wir zusammengekommen.

Lee seine Häuser waren vom ersten Schlag wo die fertig waren. Das sah komisch aus, alles so nackt! Die Bäumchen, so kleene Bäumchen… alles so nackt! Und wie hier alles fertig war, das sah hässlich aus. Überhaupt die Elefantenfüsse von Müller und Heinrichs, das war furchtbar, was die da hingestellt haben. Das sind die hässlichesten. Das sind ja 24 verschiedene Architekten.
Und jetzt muss ich auch noch hier wohnen! Wir sind 96 von Taiwan zurück gekommen und er wollte in seinen Häusern sterben.
Also wenn ich gesund wär, ich wär hier nicht eingezogen. Ums verrecken nicht! Weil die Bohrerei hier, des is so primitiv gebaut worden hier, des glaubt kein Mensch."
buddha